Veranstaltungsreihe zur Erinnerung an Julius „Julle“ Hirsch

bady / Pixabay: Tranport nach Auschwitz

In drei Veranstaltungen erinnern der BVB, die BVB Fan- und Förderabteilung, das BORUSSEUM und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache an den Fußballspieler Julius Hirsch.

Julius „Julle“ Hirsch (* 7. April 1892 in Achern; † wahrscheinlich 1943, zum 8. Mai 1945 für tot erklärt) war ein deutscher Fußballspieler, der mehrmals Deutscher Meister wurde und  zwischen 1911 und 1913 siebenmal für die deutsche Nationalmannschaft spielte. Als Jude wurde er im März 1943 von den Nationalsozialisten nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Sein Todesdatum ist unbekannt, er wurde im Jahr 1950 zum 8. Mai 1945 für tot erklärt.

Seit 2005 verleiht der DFB jährlich den „Julius-Hirsch-Preis“. Er soll besonderen Einsatz für Toleranz und Menschenwürde, gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus auszeichnen. 2006 wurde dem Fanprojekt Dortmund e.V. der erste Platz des „Julius-Hirsch-Preises“ verliehen. Im Jahre 2014 erhielten das Fanprojekt Dortmund e.V., die BVB Fan- und Förderabteilung, die BVB GmbH & Co. KGaA und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache gemeinsam den zweiten Platz.

Sonntag, 1. März 2015, 11:00 Uhr, Südbahnhof Dortmund:
Bereits zum dritten Mal findet eine Gedenkstunde für Julius Hirsch am Wasserturm am Dortmunder Südbahnhof (Heiliger Weg) statt. Von dort aus sandte Hirsch 1943 sein letztes Lebenszeichen in Form einer Postkarte, die er vermutlich auf dem Weg ins Vernichtungslager Auschwitz, in dem er später ermordet wurde, aus dem fahrenden Zug warf.

Freitag, 6. März 2015, 19.00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache:
Vortrag „Der letzte Transport – die Deportation Dortmunder Juden nach Auschwitz am 2. März 1943“ von Dr. Rolf Fischer, freiberuflich tätiger Historiker und Autor.
Auf der Grundlage von Dokumenten, Fotos und Karten sowie Berichten und Erinnerungen Dortmunder Juden an die Deportation und ihre Leidenszeit in Auschwitz werden in diesem Vortrag die Umstände des Transports sowie das Geschehen in der „Todesfabrik“ selbst aufgezeigt, bis hin zu den berüchtigten Todesmärschen, auf denen nach Aufgabe des Lagers im Januar 1945 auch Dortmunder Bürgerinnen und Bürger eine letzte Odyssee des Grauens durchlitten.

Montag, 9. März 2015, 19.09 Uhr, BORUSSEUM:
Im Borusseum wird das Leben von Julius Hirsch von Werner Skrentny, Autor von Hirschs Biografie, vorgestellt. Das Buch ist 2012 im Verlag „Die Werkstatt“ erschienen. Der Einlass beginnt um 18.30 Uhr.