Renaturierter Rüpingsbach offiziell frei gegeben

151019_Rüpingsbach_Freigabe-2Mehr als 40 Millionen Euro hat die Emschergenossenschaft in den vergangenen Jahren in den Umbau des Rüpingsbachs und einen Fuß- und Radweg entlang des 3,5 km langem Gewässers investiert. Von Bürgern erstellte Infotafeln weisen auf die Geschichte des Baches und seiner Umgebung hin. Am Montag unternahmen der Chef der Emschergenossenschaft, Dr. Jochen Stemplewski, Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und zahlreiche Menschen aus dem Stadtteil einen Spaziergang an dem zurückeroberten Stück Natur. Eines wurde dabei deutlich: Seine Vergangenheit als „Köttelbecke“ hat der Rüpingsbach abgelegt, die Menschen gehen gern an ihm entlang und freuen sich an der wieder erwachten Natur.

Alle Bilder zur Renaturierung des Rüpingsbaches gibt es hier!

„Leben am Gewässer hat für viele Menschen eine zunehmend größere Bedeutung und wird als Teil einer neuen Lebensqualität wahrgenommen. Der Umbau des Emscher-Systems ist dabei ein großer Schritt, sagte Stemplewski bei der Freigabe. Der Spaziergang über den neuen Rüpingsbachweg begann am Vereinsheim des TuS Barop an der Stockumer Straße. Mit dabei: Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Die Umgestaltung des Rüpingsbachs zeigt vorbildlich, dass der Emscher-Umbau sich nicht nur auf den Hauptfluss beschränkt, sondern auch die vielen Nebenläufe miteinbezieht. Das Projekt strahlt weit in die Stadtteile hinein und trägt erheblich zu ihrer Aufwertung bei.“ Die betroffenen Stadtteile lägen nicht länger an offenen Schmutzwasserläufen, sondern nun an idyllischen Bachlandschaften. „Wir als Stadt Dortmund können stolz darauf sein, dass wir aktuell als einzige Stadt im Emschergebiet über so viele bereits im Rahmen des Emscher-Umbaus renaturierte Gewässer verfügen“, so Sierau weiter.

Was der Oberbürgermeister damit meint: Im Osten des Emschertals ist schon fast alles fertig – der Hauptabwasserkanal im Bereich des Dortmunder Stadtgebietes liegt bereits seit Jahren, ist seit Anfang 2010 schon in Betrieb. Die Emscher ist daher von der Quelle in Holzwickede über eine Länge von mehr als 20 Kilometern abwasserfrei bis zur Kläranlage Dortmund-Deusen. Die Emscher ist bis dorthin weitestgehend renaturiert, ebenso der Hörder Bach und eben der Rüpingsbach.

Der Rüpingsbach-Umbau
Am Rüpingsbach wurden entlang des 3,5 Kilometer langen Gewässerabschnittes bis zur Grotenbachstraße die Abwasserkanäle in insgesamt vier Bauabschnitten verlegt. Mit dem ersten Bauabschnitt wurde Mitte 2002 an der Einmündung in die Emscher begonnen. Insgesamt investierte die Emschergenossenschaft in den Kanalbau am Rüpingsbach etwas mehr als 30 Millionen Euro. Verlegt wurden Rohr-Elemente mit Innendurchmessern von bis zu 1,60 Meter. Im Rahmen dieser sogenannten „abwassertechnischen Entflechtungsmaßnahmen“ war der Rüpingsbach im Frühjahr 2011 vom Abwasser befreit. Sauberes Wasser floss nunmehr durch das jedoch nach wie vor durch die Betonsohlschalen. Der Pflicht folgte nun die Kür: Mit der Renaturierung des Rüpingsbaches begann die Emschergenossenschaft im Dezember 2011. Die ökologische Umgestaltung des Gewässers dauerte bis August 2013. In diese Maßnahme investierte die Emschergenossenschaft noch einmal rund zehn Millionen Euro.

Was steht noch an?
Es ist geplant, auuch die beiden Oberläufe des Rüpingsbaches (Grotenbach und Kirchhörder Bach, Gesamtlänge: sechs Kilometer) ökologisch zu verbessern. Für beide Maßnahmen wird die Genehmigung für Anfang 2016 erwartet. Nach der darauffolgenden Ausführungsplanung sowie der Vergabephase könnte nach derzeitiger Planung mit den Bauarbeiten Anfang 2017 begonnen werden. Der Abschluss dieser Maßnahmen wird für 2018 erwartet.

Info-Tafeln zum Gewässer
Über die Geschichte des Rüpingsbachs und über seinen Umbau informieren entlang des Gewässers sechs neue Info-Tafeln. Fünf von ihnen hat die Geschichtsgruppe Hombruch erstellt, eine stammt von der Emschergenossenschaft.