Verkehrsuntersuchung Uni-Umland liegt vor

110425_Barop Mitte-21_51Die im Frühjahr des vergangenen Jahres duchgeführte Verkehrszählung in Barop und im Bereich der Universität liegt jetzt vor. Sie wurde am 15. September 2015 in die Bezirksvertretung Hombruch eingebracht, dort aber wegen Beratungsbedarfs geschoben. Ein Entscheidung steht damit voraussichtlich in der nächsten Sitzung am 3. November 2015 an. Die SPD-Ortsvereine Eichlinghofen und Barop werden sich im Vorfeld mit der Vorlage befassen.

Verwaltungsvorlage am Ende der Zusammenfassung!

Für eine aussagekräftige Verkehrsuntersuchung war nach Fertigstellung der bereits 1992 beschlossenen neuen Verkehrsbeziehungen (z.B. Anschluss des Campus Nord an die A40,  Marie-Curie-Allee/Am Gardenkamp, verlängerte Brennaborstraße)  eine neue Verkehrszählung erforderlich. Sie wurde im Jahr 2014 an über 30 Knotenpunkten im Umfeld der Universität und des Technologieparks sowie in Dorstfeld-Süd durchgeführt und zeigt laut Verwaltungsvorlage im Vergleich zu den vorherigen Zählungen (überwiegend aus dem Jahr 2003) einen fast flächendeckenden Rückgang und nur sehr vereinzelt Zunahmen der Verkehrsstärken. Die Verkehrszählung hat laut Verwaltung auch gezeigt, dass die realisierten Maßnahmen weitestgehend die beabsichtigten Wirkungen erzielt haben. Die Dorflage von Groß-Barop und die Straße ‚An der Palmweide’ sind deutlich von Verkehr entlastet worden. Auch die Stockumer Straße hat eine – wenn auch nicht so deutliche – Reduzierung vom Kfz-Verkehr erfahren. Aufgrund der nicht vollzogenen Sperrung der Ostenbergstraße sind Ostenbergstraße und Lehnertweg nicht so stark vom Durchgangsverkehr zur Universität entlastet worden, wie einst prognostiziert, haben aber nichtsdestotrotz Rückgänge um rd. 20 % erfahren. Besonders erfreulich ist, dass die Maßnahmen zur ÖV-Förderung (vor allem Buslinienverstärkung und Zusatzfahrten auf der S1) und das veränderte Verkehrsverhalten der Studierenden zu einem insgesamt rückläufigen Kfz-Verkehrsaufkommen im Uni-Umfeld beigetragen haben.

Basierend auf der o.g. Verkehrszählung wurden vier Planfälle untersucht und bewertet.

Planfall 1: Zweistreifige Anbindung der Universitätsstraße an die Marie-Curie-Allee und Rückbau der südlichen Fahrbahn mit Anpassen der Knoten Hauert und Meitner- weg. Je Fahrtrichtung steht ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Planfall 2: Sperrung der Ostenbergstraße für den motorisierten Verkehr in der Nähe des Rüpingsbachs, nach dem Abzweig Lehnertweg. Somit würde die Ostenbergstraße im südlichen Teil an den Lehnertweg anschließen und der Verkehr würde zurück in Richtung Stockumer Straße geführt. Der nördliche Teil der Ostenbergstraße würde eine Sackgasse.

Planfall 3: Kombination der zwei vorgenannten Planfälle P1 und P2.

Planfall 4: Abbindung der Universitätsstraße östlich der Straße Hauert mit neuer Sackgasse Meitnerweg und Anpassen des Knotens Hauert.

Das Ergebnis ist, dass in allen Varianten die positiven Wirkungen als nur gering eingeschätzt werden. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Verkehrsmengenveränderungen durch die unterschiedlichen Planfälle nur gering sind. Zugleich sind die Maßnahmen mit zum Teil erheblichen Kosten verbunden, so dass alle Varianten als kritisch oder sensibel einzuschätzen sind. Keine Variante erreicht mittelmäßige oder gute Wirkungen. Die Verwaltung empfiehlt deshalb

1) zum jetzigen Zeitpunkt kein Planverfahren für eine Anbindung der Universitätsstraße, in dem Betroffenheiten, Alternativen und notwendige Eingriffe in die Natur abgewogen werden, zu eröffnen. Die ermittelten, zu erwartenden Verkehrsstärken sind gering und zudem sind alternative Strecken vorhanden. Ein entsprechendes Planverfahren birgt hohe rechtliche Risiken.

2) Die Option auf eine Anbindung der Universitätsstraße an die Marie-Curie-Allee zu sichern, um verkehrsbedingte Anpassungen des Straßennetzes an zukünftige, noch nicht absehbare Entwicklungen zu erleichtern. Sowohl für derzeitige als auch für zukünftige Verkehrsmengen ist verkehrlich nicht begründbar, vier Fahrstreifen (aufgeteilt in zwei Fahrbahnen mit jeweils zwei Fahr- streifen) vorzuhalten. Daher wird empfohlen, die nördliche, zweistreifige Fahrbahn der Universitätsstraße östlich der Straße Meitnerweg bestehen zu lassen in Kombination mit Punkt 3.

3) Mittel- bis langfristig einen Teilrückbau der Universitätsstraße auf zwei Fahrspuren und das entsprechende Anpassen der Knoten Hauert und Meitnerweg vorzusehen. Die südliche Fahrbahn sollte in diesem Fall zurückgebaut werden. Es bleibt mit der nördlichen Fahrbahn je Fahrtrichtung ein Fahrstreifen, womit hinreichend Kapazität vorgehalten wird.

Hier die Verwaltungsvorlage im Wortlaut!