Verkehrsplaner legt Parkraumkonzept für Hombruch vor

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Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund hat im Auftrag der  Bezirksvertretung durch ein Ingenieurbüro für Verkehrsplanung ein Parkraumkonzept für  Hombruch erstellen lassen. Die Untersuchungsergebnisse werden am 3. Februar 2015 in der Bezirksvertretung Hombruch beraten. Die Verwaltung empfiehlt, die Parkraumuntersuchung und die vom Gutachter empfohlenen Maßnahmen in einer Informationsveranstaltung der Bürgerschaft und der Kaufmannschaft vorzustellen, so dass  die Ergebnisse der Diskussion dann in ein überarbeitetes Konzept einfließen können.


Die Stellplatzsituation

Insgesamt stehen im Untersuchungsgebiet rund 2012 öffentliche Stellplätze zur Verfügung. Davon befinden sich rund 93 Prozent im Straßenraum. Vom gesamten Stellplatzangebot werden bisher nur etwa 11,5 Prozent durch Gebühr oder zeitliche Beschränkungen bewirtschaftet. Das sind etwa 230 Stellplätze.

Die vorgelegte Analyse zeigt, dass die der Untersuchungsraum in den Vormittags- und Nachmittagsstunden in weiten Teilen  hohen Parkdruck aufweist. Geringe Reserven sind jedoch auch in zentraler Lage vorhanden. Insbesondere in den verkehrsstarken Tagesstunden besteht das Verkehrsaufkommen weitestgehend aus Kunden und Besuchern der Fußgängerzone. Durch zugehörige Parksuchverkehre kommt es zu Belästigungen der Anwohner.

Wenn der maximalen Stellplatzbedarf vorliegt, an einem normalen Werktag von 17-18 Uhr, ergibt sich immer noch eine Reserve von rechnerisch rund 14 Prozent. An Markttagen ist der Parkdruck zwischen 11 und 12 Uhr in zentraler Lage zur Fußgängerzone am stärksten. Dann treten auf einzelnen Stellplatzanlagen sogar punktuelle Überlastungen auf. Bezogen auf das gesamte Untersuchungsgebiet wird jedoch der verfügbare Stellplatzbestand auch an Markttagen nicht überschritten: in der Spitzenstunde ergibt sich eine Reserve von rechnerisch zirka 13 Prozent.

Die Stellplatzanlagen mit Reserven befinden sich im Untersuchungsgebiet vorwiegend an den Rändern, wodurch sie für den Kunden- und Besucherverkehr weniger attraktiv sind. Für die Verlagerung von Langzeitparkern sind diese Reserven jedoch geeignet.

Für Bewohner ist das Stellplatzangebot außerhalb der verkehrsstarken Tageszeiten grundsätzlich ausreichend. In einigen Abschnitten herrscht abends zwar hoher Parkdruck, Stellplatzreserven sind jedoch in direkt angrenzenden Abschnitten vorhanden.

Die Handlungsempfehlungen

1. Eine Einführung und Überwachung weiterer entgeltlicher Parkraumbewirtschaftung über Parkscheinautomaten dient zur Stärkung des Kunden- und Besucherverkehrs, da die Stellplätze im Tagesverlauf von mehreren Nutzern in Anspruch genommen werden können. Gleichzeitig unterstützt dies eine Verlagerung von Langzeitparkern (z.B. Beschäftigten).

2. Bei einer Ausweitung der bewirtschafteten Bereiche empfiehlt der Verkehrsgutachter, die Bewohner von der Bewirtschaftung des Straßenraums über eine Bewohnerparkzone freizustellen. Bei einer Bewirtschaftung von zusätzlichen Straßen ist eine fußläufig zumutbare Entfernung zwischen einem Stellplatz und dem Wohnsitz ohne eine Bewohnerparkzone in den bewirtschafteten Bereichen voraussichtlich nicht mehr gegeben. Diese Regelung hat sich in der City und im Stadtbezirkszentrum von Hörde bewährt.

3. Mit Hilfe einer Beschilderung zum Parkplatz Ginsterstraße soll die Anzahl der Nutzer dieser Anlage gesteigert und der Parksuchverkehr in den umliegenden Wohnstraßen eingedämmt werden. Durch eine ausgeweitete entgeltliche Bewirtschaftung des öffentlichen Straßenraums in den Wohnstraßen kann der Parkplatz attraktiver gestellt werden.

4. Aufgrund der hohen Auslastungsgrade der vorhandenen Stellplätze besteht laut Verkehrsgutachter durchaus ein Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen. Eine maßvolle Ausweitung der Stellplätze ist daher zur Stützung und Steigerung der Attraktivität des Stadtteilzentrums Hombruch sinnvoll.

Die einzige Möglichkeit bietet hier die Aufständerung des Parkplatzes Aussigring mit einer zweiten Stellplatzebene. Durch eine solche zweite Ebene (Parkpalette) könnten rund 80 zusätzliche Stellplätze in akzeptabler fußläufiger Entfernung zum Stadtbezirkszentrum geschaffen werden.

Die Stadt Dortmund kann keine eigenen finanziellen Mittel für eine Investition bereitstellen und wird weder als Bauherrin noch als Betreiberin auftreten können. Denkbar ist eine Anteilsfinanzierung aus Stellplatzablösebeträgen.
Wenn eine solche Investition wirtschaftlich sein soll, müssen die Parkpalette und die Wohnstraßen im Umfeld über Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden. Das bedingt zusätzlich, das Umfeld in eine Bewohnerparkzone einzubetten.