Ewald Sprave-Preis für Hartmut Anders-Hoepgen

Foto: Stadt Dortmund
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Der Ewald-Sprave-Preis des SPD-Stadtbezirks Hombruch geht 2015 an Hartmut Anders-Hoepgen. Die Jury zeichnet damit das langjährige Engagement des früheren Leitenden Superintendenten der Evangelischen Kirche gegen rechtsextreme Bedrohung und Gewalt, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in der Stadt aus. Hartmut Anders-Hoepgen ist seit 2008 Sonderbeauftragter des Oberbürgermeisters für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und in dieser Funktion in vielfältiger Weise im Kampf gegen Rechtsextremismus unterwegs. Der Ewald-Sprave-Preis wird jährlich “für mutiges und engagiertes Auftreten gegen Hass und Gewalt, für Toleranz, soziales Engagement und Menschenwürde“ verliehen.

Bürgermeisterin Birgit Jörder und Jury-Mitglied Norbert Schilff würdigten den Einsatz des 71-jährigen Anders-Hoepgen, der seinerzeit nicht gezögert habe, der Bitte des OB zu folgen und damit die schwierige Aufgabe zu übernehmen, die Kräfte der Stadtgesellschaft zu vernetzen in der Abwehr gegen den größer werdenden Einfluss rechtsextremer Ideologie. Sein Antrieb seien seine eigenen Erfahrungen mit den Folgen des Nazi-Terroregimes gewesen. Sein Vater sei mit nur 29 Jahren als Soldat an der Ost-Front durch einen Bauchschuss zu Tode gekommen. Anders-Hoepgen selbst habe im Interview dazu gesagt: “Ich habe noch sehr gut im Gedächtnis, wie es gewesen ist, die ersten Jahre ohne Vater aufzuwachsen in einem zertrümmerten Land. Und ich habe noch sehr gut im Gedächtnis, wer die Verursacher waren und welchen geschichtlichen Hintergründe es dafür gegeben hat. Darum habe ich mich in meinem Theologiestudium auch politisch immer wieder mit dieser Materie auseinandergesetzt. Ich habe mir nie träumen lassen, dass solches braunes Gedankenübel in unserem Land noch einmal wieder aufstehen könnte. Für mich ist daher immer klar gewesen, mich gegen Rechtsextremismus einzusetzen.”

Die Entscheidung zu Gunsten von Hartmut Anders-Hoepgen fiel in der Jury einstimmig. Bei der gestrigen  Preisverleihung konnte Anders-Hoepgen leider nicht anwesend sein, da er derzeit auf  dem Jakobsweg wandert. Er ließ jedoch per SMS herzliche Grüße ausrichten und versprach, den mit 500 Euro dotierten Preis dann im kommenden Jahr entgegen zu nehmen.

Ewald Sprave, dem der Preis gewidmet ist, wurde am 21. Dezember 1902 in Dortmund geboren und verstarb am 21. August 1984. Sprave war seit 1926 Mitglied der SPD und wurde 1933 in die Dortmunder Stadtverordnetenversammlung gewählt. Während der Zeit des Nationalsozialismus hatte er als Sozialdemokrat unter Repressionen und Verfolgung zu leiden. Bereits 1946 wurde er wieder in den Rat der Stadt Dortmund gewählt, dem er bis 1969 angehörte. 1962 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Dortmund gewählt. Außerdem wurden ihm für seine Verdienste der Ehrenring und die Stadtplakette der Stadt Dortmund verliehen. In Menglinghausen wurde der Ewald-Sprave-Weg nach dem Politiker benannt. (Quelle: Wikipedia)